INTERVIEW

cosee und Startups – das passt einfach zusammen

Unser Herz für Startups kommt nicht von ungefähr – cosee hat 2009 als Spin-Off des Fraunhofer Instituts für Sichere Informationstechnologie ausgegründet und wir erinnern uns gut an die ersten aufregenden Jahre. Als lernbegeistertes Unternehmen haben wir den Wunsch, unser Wissen unterstützend zu teilen.

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Konstantin Diener

CTO und Gründer, cosee GmbH

Konstantin erzählt im Interview, warum cosee das Gründerzentrum HUB31 unterstützt.

Erzähl uns kurz, wer du bist, und wie ihr zur Partnerschaft mit dem Gründerzentrum HUB31 gekommen seid.

Ich bin Konstantin, Gründer und CTO bei cosee in Darmstadt. cosee war selbst vor etlichen Jahren (Gründung 2009) mal ein Startup und wir arbeiten viel mit Startups zusammen. Da lag es nahe, das lokale Gründerzentrum zu unterstützen, damit mehr tolle Ideen eine Chance auf den Durchbruch haben. Nicht zuletzt haben uns auch das Management des HUB31 und die Angebote für die Startups überzeugt, weil wir meinen, dass wir da gut reinpassen.

Was können Startups von einer Zusammenarbeit mit cosee erwarten?

Ich versuche mal, die Antwort am Lebenszyklus eines Startups auszurichten. Schon vor dem ersten Angel Investment unterstützen wir Startups als Sparringspartner für ein, zumindest in Teilen, digitales Produkt. Wir haben schon etliche digitale Geschäftsmodelle gesehen und stellen mit den jungen Firmen bzw. den Gründerinnen und Gründern ihre Idee auf die Probe. Dabei beschäftigen wir uns mit Fragen wie: Wer ist eure Zielgruppe? Welche Bedürfnisse bedient euer Produkt? Was macht ihr anders als bestehende Lösungen? Wie verdient ihr Geld? Wie sehen eure Produktvision und -strategie aus?

Es gibt immer wieder Gründungs-Teams, die wenig IT-Vorerfahrung mitbringen, aber eine sehr technische Produktidee haben. Wenn wir den Lebenszyklus eines Startups weiter entlanggehen, kommt irgendwann der Zeitpunkt, zu dem ein erstes Minimal Viable Product (MVP) entstehen soll. Für Teams ohne IT-Hintergrund ist das eine große Herausforderung. Bei uns können sie in dieser Phase ein komplettes Produktentwicklungs-Team mieten und sich voll auf Sales, Marketing, Product Market Fit und den Kontakt zu Investoren konzentrieren. Dieses Angebot hat meist nach einem Angel Investment oder Seed Funding Sinn.

Aber auch für die Startups, die schon weiter auf ihrer Reise sind und z. B. schon ein Seed Funding oder sogar eine Series-A-Finanzierung abgeschlossen haben, hat cosee etwas im Angebot. Diese Firmen müssen ihre IT-Produktentwicklung oft schnell skalieren, um eine entsprechende Gelegenheit am Markt auszunutzen. Eigene Leute einzustellen, ist hier meist viel zu langsam. Stattdessen ist es auch hier viel sinnvoller, ein komplettes Produktentwicklungs-Team bei uns zu mieten.

In welchen Situationen sollten Startups zu euch Kontakt aufnehmen?

Passend zu den drei beschriebenen Leistungsbausteinen hat es Sinn, dass sie zu uns Kontakt aufnehmen, wenn sie:
mit einer IT-Produktidee ganz am Anfang stehen und die Idee und das Geschäftsmodell auf die Probe stellen wollen,
ein MVP oder eine neue Produktversion entwickeln wollen und dazu nicht ausreichend Technologiekompetenz im Team haben
oder schnell ihre Produktentwicklung skalieren wollen bzw. müssen, um eine Chance am Markt auszunutzen.

Inwiefern hilft euch, dass ihr auch mal ein Startup wart, bei der Zusammenarbeit mit den Startups?

Wir haben am Anfang auch ein eigenes Produkt entwickelt – und später noch mindestens zwei Mal. Dabei und bei der Arbeit für unsere Kunden haben wir in den letzten mehr als zehn Jahren unglaublich viel über Produktentwicklung gelernt. Wir können Startups dabei helfen, deutlich weniger von den Fehlern zu machen, die wir selbst gemacht haben. Um zwei Beispiele aus unserem ersten Produkt zu nennen: Wir haben erstens viel zu spät und viel zu selten mit den späteren Kunden gesprochen und zweitens haben wir mit dem Produkt ein Problem gelöst, dass für die Kunden nicht maßgeblich genug war, als dass sie für unser Produkt signifikant Geld ausgeben wollten.

Neben dem Know-How in der Produktentwicklung ist natürlich ein weiterer Vorteil, dass wir uns gut in die Lebenswirklichkeit von Startups versetzen können. Mit welchen Einschränkungen muss man arbeiten? So wissen wir z. B. auch, dass das Budget oft knapp ist und man mit kleinem Geld improvisieren muss. Deshalb haben wir auch besondere Beauftragungsmodelle für Startups.

Hast du abschließend noch ein bis zwei Tipps für Gründerinnen und Gründer von Startups?

Deckt möglichst früh und kontinuierlich die Hypothesen auf, die hinter eurer Produktidee stecken. Und sprecht genauso früh und kontinuierlich mit eurer Zielgruppe, um diese Hypothesen zu überprüfen. Der zweite Tipp ist, dass ihr früh einen guten fortlaufenden Überblick über eure Finanzen etabliert. Ich habe nicht wenige Startups gesehen, die durch diesen Punkt ins Schlingern geraten sind. Bonustipp: Lasst euch von den Zweiflern nicht aufhalten! (lacht)
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